Am 5.09.2019 fand der Projekttag zum Thema Blaudruck statt. Wir haben die Fototechnik Cyanotypie, die auch Blaudruck genannt wird, an einem Nachmittag in der Schule ausprobiert.
Als
Erstes haben wir uns kurz mit dem Hintergrund des Blaudrucks
auseinandergesetzt, wie es funktioniert und worauf wir achten müssen. Bei dem
Verfahren wird eine spezielle Lösung genutzt um ein Blatt Papier (oder ein
anderes Material) lichtempfindlich zu machen. Dann wird ein Gegenstand auf dem
Papier platziert und mit UV-Strahlen wird davon ein Abdruck erzeugt. Da Licht
notwendig ist für den Prozess, kann man von einem fotografischen Verfahren
sprechen ( griech. photós = Licht).
Wir haben
den Raum zunächst abgedunkelt, um die lichtempfindliche Lösung so gut wie
möglich vor den UV-Strahlen zu schützen. Damit wir trotzdem noch etwas sehen
konnten, haben wir nur ein kleines Licht im vorderen Bereich des Raumes
angelassen. Wir haben dann auf dem Papier die lichtempfindliche Flüssigkeit
aufgetragen. Diese war etwas grünlich und hatte einen grauen Unterton. Das nun
feuchte Papier haben wir mit einem Föhn getrocknet. Dabei war es wichtig, dass
das Papier richtig trocken wurde.
Um das
Verfahren auszuprobieren nahmen wir zunächst Pflanzenblätter, die wir auf das
trockene Papier gelegt haben. Nun sind wir mit den Blättern in der Hand auf den
Schulhof in die Sonne gegangen. Wir hatten Glück, dass die Sonne an dem Tag
etwas durch die Wolken schien und wir so nicht lange auf unser Ergebnis warten
mussten. Nach wenigen Minuten begann das Papier sich immer gräulicher zu
verfärben und nach circa zehn bis fünfzehn Minuten war der Grünstich komplett
weg und das Papier hatte nun einen grauen bis blauen Farbton. Wichtig war, dass
wir die Blätter während dieser Zeit nicht bewegten, da das Foto sonst nicht so
präzise, sondern eher verschwommen wurde.
Mit den
gräulichen Blättern sind wir wieder in den verdunkelten Raum gegangen und haben
sie in einer Wanne mit Wasser ausgewaschen und anschließend noch ein paar Minuten
im Wasserbad liegen gelassen. Der Teil des Papiers, der unter dem Blatt war,
kam nicht mit den UV-Strahlen in Kontakt und blieb weiß. Der Rest wurde
dunkelblau. Je nach dem ob wir das Papier lange genug in die Sonne gehalten
haben, ob es vorher richtig trocken war oder ob wir mehr oder weniger Lösung
auf das Papier aufgetragen haben, sah das Blau kräftiger oder dezenter aus.
Unter anderem haben wir auch ausprobiert besonders viel, beziehungsweise wenig
Lösung auf das Papier aufzutragen, um zu experimentieren was bei verschiedenen
Mengenverhältnissen passiert. Außerdem haben wir mit etwas dickerem, robusteren
Papier, aber auch mit relativ dünnem gearbeitet. Also hatten wir viele
verschiedene Möglichkeiten den Blaudruck auszutesten.
Nach
den ersten Versuchen haben wir uns dann auch getraut mit unseren eigenen
Materialien ein Foto zu entwickeln, dafür haben wir von zu Hause eigene Bänder,
Bordüren oder auch ausgedruckte Vorlagen mitgebracht. Mit diesen konnten wir
verschiedene Muster auf das Papier legen und somit andere Fotos herstellen.
Manche haben auch Jute-Beutel, Mäppchen oder andere Täschchen mitgebracht und
auf diesen ein Foto gedruckt. Irgendwann haben wir auch begonnen mit Pinseln
und Schwämmen zu arbeiten, um zu probieren auch ohne Blättern, Bordüren und
Druckvorlagen die Fotos zu drucken. Mit den Pinseln konnten wir Linien auf das
Papier malen und mit den Schwämmchen ein verschwommenes Bild erzielen, in dem
wir die Säure auf das Blatt getupft haben.
Die
Ergebnisse sind unterschiedlich geworden, manche Fotos haben eher eine
hellblaue Färbung andere sind dunkel blau. Ein paar Fotos sind auch nichts
geworden und die Farbe verschwand direkt nach dem auswaschen wieder, da wir sie
zu kurz in die Sonne gehalten haben. Die fertigen Bilder können wir nun zum
Beispiel als Grußkarte verschenken oder sie einfach als Andenken behalten.
Mir hat
es besonders gefallen, dass wir sehr viel Freiraum in der Gestaltung hatten und
so sehr verschiedene Ergebnisse erzielen konnten. Vor Allem das Auftragen mit
dem Schwamm hat mir sehr gut gefallen, da man ein ungleichmäßiges und deshalb
natürlich wirkendes Ergebnis bekam.
von Anna Ria Herbst, Klasse 8.1
Vielen Dank an unsere Referendarin Frau Stolle, die dieses
Projekt für uns vorbereitet und mit uns durchgeführt hat.
Karin Bunsas
Forscherclub für Kids
Weitere Informationen zur Fototechnik finden Sie hier.
Einige Eindrücke:
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